Freitag, 30. März 2012

Der Reisende
1. Teil
Der Reisende ist ein Teil von uns, ein Teil von Jedem. Er begleitet uns staendig und wir begleiten ihn  staendig. Der Reisende war ein Gefangener, in einem der schlimmsten Gefaengnisse von Europa, Italien. Der muntere Italiener konnte es einfach nicht lassen sich zu beschwerden und gegen jede Regel anzukaempfen, sodass er munttot gemacht werden musste. Man sperrte ihn ein, schob ihm Schranken vor, gliederte ihn ein und versuchte das beste aus diesem Kriminellen zu machen. Doch dieser Italiener lies sich einfach nicht unterkriegen... Er drehte ein Krummes Ding nach dem anderen, hoerte nicht auf sich zu beschwerden, kaempfte immer noch an gegen jedes Gesetz und alle gesellschaftlichen Regeln. Obwohl man ihm alles gab, alles nur erdenkliche bot, wies er alles ab. Er wollte nicht das machen was alle ihm empfahlen, er wollte nie sein wie all die anderen Haeftlinge. Doch auch die Aufseher und all die hirnlosen Aufpasser und Gesellschaftszurechtdruecker und Moechtegern-weltversteher, gaben nicht auf. Es brach ein Krieg aus, der nahezu drei Jahre andaurte... Nach diesem Krieg war Italien nicht mehr das selbe fuer den Italiener. Es war grau, duester und unglaublich teuer. Er sah keinen Ausweg mehr, inmitten all der schreienden Stimmen, die geknechteter Stimme, die Botschaft des Westens umherpredigten als waere sie die Ausgeburt der Jungfrau Maria. Er schweifte umher, hielt sich am letzten Tropfstein seiner wackeligen Hoehle fest, griff nach allem was er noch kriegen konnte. Doch er verlor den Kampf... Schliesslich hatten sie ihn, trugen ihn mit Fackeln durch das naechtliche Dorf und spotteten ueber ihn, lachten und scherzten. Ein grosses, Fest von Schaulustigen erwarteten ihn als er begann sich allem zu beugen. Tag fuer Tag wurde er geknechtet und schwang den den rostigen Hammer, Tag fuer Tag. Sie loehnten ihn, fuer seine Taten, sie vergasen wer er war. Auch er selbst, beugte sich, vergas sich und seine Ideen. Der Spott und der Hohn wurden zu Mistelzweig und Kyrie. Er schwamm in Milch und trank vom Quell der unglueckseligen Ignoranz und ergoetzte sich seines Egos. All die Ideen, all die Rebellion ertrank im Sog der Vernunft und Tugend. Und dann heist es im Westen nichts Neues. Wie war es doch ist. Er fuhr diese Schiene so lange bis im ein Licht aufging, es war weniger ein Licht, sondern eher ein Gewitter beobachtet aus einem Holzbecher. Es klingt gut und schaut gut aus, aber man sieht es nicht wenn man nicht ueber den Rand hinaussieht. So dachte sich der nun dumme und ignorantie verlogene kleine Scheisser er muesse wieder Rebellieren. Alsbald merkte das Dorf dies, und feurten die Fackeln an, entzuendeten Pech und Schwefel, machten sich bereit zum Auflauf. Am hohen Berge errichteten Sie einen Mast en den sie ihn binden wollten, er sollte das neue Zeitalter der Telekomunikation und Verbloedungsindustrie einlaeutern unter froehlichem Gesang der neuen Generation von hirnlosen Kindern die auf ihren multimedialen und superintelligenten Alleskoenergeraeten trommeln als waeren sie alles was sie kennen. Es war ein Auflauf von ungewohntem Masse, doch der Italiener, er war wie besessen. Der in ihm entfachte Funke loeschte, er loeschte alles aus, all die Dinge die die anderen zu verbrennen versuchten. Wie Wasser auf einem heissen Sandkorn, war er von Sinnen, oder wie er es sah, wieder zu Sinnen gekommen.
Nichts, aber auch nicht das Geringste konnte ihn abbringen von seiner zaghaften und spektakulaeren Idee. Er suchte Gleichgesinnte, er suchte nach Zustimmung, er suchte und war erfolgreich. Es gab Rebellen, es gibt sie wirklich. Sogar in einer Zeit des duesteren Kapitalisten der die Welt knechtet und sie sein Eigen nennt. Er knechtet sie, er fordert alles, er erschoepft sie, unterwirft sie und lacht. Er lacht, man hoert es, Tag fuer Tag. Maschinengebruell, Vehikellaerm, man hoert es. Es knirscht in den Ohren, zermuerbt die Seele, zerbricht freie Geister. Es ist hart im Knast. In der engen  Zelle. Man schreibt ein kleines Stueck Papier, gibt es einem Knastbruder der es umherreicht. So findet man Rebellen. Man reicht Papier umher. Man schreibt keine elektronische Version eines Papiers, man sendet auch keine digitale Version von Brief ueber einen bezahlten Service ueber den man auf einen Computer zugreifen kann, der sie dann an einen anderen sendet. Nein, Facebook, nein Microsoft und nein zu allem was einen um den Verstand bringt! Man kann auch keinem Stueck Papier trauen das in der Hand eines Idioten mit buntem Ruecken abgelesen wird und ueber den Sendemast, wo man mich foltern und verbrennen wollte, verbreitet wird. Man kann ihm nicht trauen. Doch man tut es, so oft und abermals und dreifach macht man es falsch.
Der Italiener fand zwei Zellengenossen, war sich seiner Idee immer noch sicher, und im Dreierpack ist es einfacher den Fackeln und all den Stimmen zu trotzen. So kam es, dass er ohne lange zu fackeln, wobei das jetzt eine Parodie oder so etwas in der Richtung ist, in einem Vogel parkte. Gleichgesinnte und Italiener, haben einen Vogel. Er gehoert ihnen nicht etwa, nein, er ist ganz blechern und sehr unschmueck. Auch scheisst er Dreck und knechtet Mutter Natur. Doch nichts desto trotz, war es die Fluchtmoeglichkeit aus dem Knast. Mit Rambo im Koks-pit und Angelina Jolie in der Hauptkammer schwang er seine Fluegel und schwebte davon. In wenigen Sekunden war alles ganz klein, die Fackeln wurden zu aberwitzigen kleinen Punkten und die Schreie zu Bienensummen, und man sah alsbald ueberhaupt nichts mehr auser Angelina Jolies Brueste. Sie brachten dem Italiern Nahrung und erfreuten seinen Fluchtversuch. Doch war die Gefahr des erwischt werden noch nicht gebannt, ueberall waren dicke Baeuche und staendig wurden sie erinnert dass es schlecht ist was sie tun. Dass wenn man erwischt wird, man in Einzelhaft gesteckt und anschliessend verbannt ist. Denn ohne Abschluss einer hochgradig superlativen Kampfschule, kann man sich im Kampf mit all den anderen so speziellen und ach so wenigen Kampfkapitalisten nicht behaupten. Staendig wurden sie daran erinnert, dass sie nahezu unbewaffnet die Flucht ergreifen, dass sie jederzeit gefahrlaufen aufzusetzen. Nicht etwa mit dem Vogel, nein mit ihrem Leben, das sie wegschmeissen wuerden. Doch sie setzten auf, diesmal mit dem Vogel. Krochen aus seinem Inneren und fanden sich in einer Welt wieder, die nicht die selbe sein konnte. Man sah keine Mauern, keine Wachen, man sah ueberhaupt nur lachende Gesichter und hoerte auch keine staehlernen Stimmen. Stattdessen fanden sie frohe Geister, Rebellen, und sogar die Schwester von Mutter Natur. Ueberall diese gruene Schwester, ueberall Leben, Leben ohne Ende. So setzte sich der Italiener hin, schaute sich um und begann mit seinen Gedanken Ping-Pong zu spielen...
"Huepfe Ball, huepfe. Ping. Ist die Welt doch ein grosser Fleck, voll von kleinen Menschen. Menschen treffen, Menschen erleben. Sprechen, treffen. Leben... Ich meine, warum? Weil eben. Nun ja, der Mensch ist ein Tier. Nur halt eben schlauer. Obwohl das wohl auch anzuzweifeln ist. Du bist was du isst. Und doch isst du nicht was du bist... Kleinhals und lauter, schreit jeden Morgen der Hahn. Was will er bezwecken? Was er kuendigt an? Etwas gutes? Meist sind die stillen und einsamen Stimmen, jene die niemand hoert, die Guten. Lauthals und grossartig klingt meist nur das Boese, doch jeder kann es hoeren. Das ist wahrhaftig das wundersame am Menschen, er hoert was er will und will nicht was er hoert. Dasselbe gilt fuer das Sehen. Nur vertraegt es sich anders. Der Mensch sieht und will es nicht wahrhaben was er sieht, aber er glaubt was er nicht mit eigenen Augen sieht und was andere im vorgaukeln. Man nenne es Theater... Nur das es sich anders verhaelt. Nicht etwa wie Katze und Hund, mehr wie Kuh und Ochse. Wobei der Mensch weder noch ist, er sieht sie auf der Weide und hoert sie grasen, aber denkt er waer was Besseres. Und beist von seinem Wurstbrot ab. Und lacht. Er lacht nicht, er schmunzelt... Und die Kuh, oder der Ochse, die koenen lachen. Ueber den Menschen. Aber sie koennen nichts tun. Alsbald wird der Mensch zum Tier und das Tier bleibt Tier und ueberhaupt alles wird sich veraendern. So hoffe ich. Huepfe Ball, huepfe. Pong."
Inmitten des Gruens, er erwacht, unter buntem Geschrei der Voegelein und zirpenden Grillen Tag und Nacht er schweift umher. Denkt, fuehlt, besser als je zuvor. Er riecht die Freiheit, Stund fuer Stund. Sie fuellt seine Lungen, nimmt seinen Kopf ein, rundum frei, rundum Vogelgeschrei, rundum der Duft von Unabhaengigkeit, Klang des Moeglichen in seinen Ohren. Er vergisst nichts, oeffnet sein Herz, oeffnet Tuer und Tor, oeffnet alles, sein Bewusstsein seine Gedanken, schweifen umher, Regenbogen im und aus seinem Kopf, Farben ueberall. Es ist kein boeser Schick, es ist nichts Desgleichen, blos die ueberall vorhandene Liebe. Als er seinen Weg geht, unter Palmen, zwischen Steinen am Bach, Barfuss, verbunden mit der Mutter, begegnet ihm eine waise Nymphe, sie strahlt von Innen, Bunt und weiss am Bach. Sie spricht zu ihm, sie spricht und gibt, gibt ihm Nahrung fuer sein Denken. Wie ein Engelschor die Stimme, dringt ein ins Herz, fuellt es, strahlt aus dem Herz des Italieners. Geist und Koerper vereint, Seele um Seele eins und zwei und allemal zu Allen seit bereit er schreit. All das Werk um ihn, rundum es umgibt ihn, schliesst die beiden ein, all die Energie, wunderbar und einzig wahr, traegt sie hoch und laesst sie schweben, ohne Zeit, ohne Reuhe ohne Schuld.
Er denkt, er denkt an all das er getan, er laesst seine Gedanken mit ihm spielen. Sie spielen ein lustiges Treiben mit ihm. Lassen ihn tun, lassen ihn nicht vergessen was er tat. Er floh, floh aus seiner Welt, floh und rannte. Doch war das Gut? War das Boese? War das sinnlos? Ist es nicht das Selbe ueberall? Nein, es fehlt nirgendwo an, Boesem, nirgendwo an Teufelswerk. Doch ist, all das hergebracht vom Land der Macht, vom Zentrum des Uebels, all das Amerika das viele Europa, all das ueberall. Vorbild? Nein, und trotzdem ja. Nicht alle, doch fuer wenige doch zuviel. Und diese argen Raeuber, wenn es auch nicht viele sind, sind es doch nicht wenige, und eben Raeuber.

Montag, 26. März 2012

Im Schatten es lispelt, im Sonnenschein sich windet.
Im Winde verweile, vom Regen verscharrt.
Gefangen in der Ewigkeit, frei im Sein...
Hart wie Brei, dumpfer Schrei-
alles sei mir einerlei
und Bier.